Donnerstag, 8. Januar 2009

Nächste Woche Malawi, .....


Bevor es jetzt mit weiteren Teilen meines Urlaubs weitergeht, werde ich erstmal ‘arbeitlich’. Am Sonntag fliege ich mal wieder nach Malawi und ich dachte, ich schreibe mal ein bißchen darüber, was ich dort so mache. Im Moment überprüfe ich dort eine Malaria Studie. Versuche, einen weltweit wirkenden Impfstoff gegen Malaria zu entwickeln, schlugen trotz einiger anfänglicher Erfolge bisher fehl. Das größte Problem bei der Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes ist die hohe Variabilität der Malaria-Antigene. Malaria wird auch als armutsbedingte Krankheit bezeichnet. Hinter dieser Bezeichnung steht das Kalkül, dass von der Krankheit hauptsächlich arme Menschen betroffen sind, die über wenig Kaufkraft verfügen und folglich keinen attraktiven Markt bilden. Malaria, eine Hauptursache für die wirtschaftliche Misere der ärmsten Länder der Erde: wo diese Krankheit auftritt, also vor allem in den Tropen und Subtropen, herrscht auch Armut. So hatten Mitte der 1990er Jahre von Malaria heimgesuchte Länder ein durchschnittlichen Volkseinkommen von rund 1.500 Dollar pro Kopf, während nicht betroffene Länder mit durchschnittlich 8.200 Dollar über mehr als das Fünffache verfügten.


Malaria ist für 30 Prozent der Kinder- und Säuglingssterblichkeit, für 40 Prozent der Krankenhauseinweisungen und 43 Prozent der ambulanten Behandlungen verantwortlich.


In Malawi versucht man, jetzt eine ‚alte’ Malaria Medikation wieder einzuführen, obwohl man in der Vergangenheit viel Resistenz in der Bevölkerung festgestellt hat und daher diese Medikation abgesetzt hat. Mit neuer Formulation und viel besserer Dosis Überwachung hofft man jetzt, daß man die Tablette wieder einführen kann, denn sie hat wenig Neben-Effekte und ist einfach zu nehmen.
Ich sitzt also nächste Woche wieder für 5 Tage in einer Klinik in Ndirande, einem Township in Blantyre und prüfe, daß die Daten korrekt notiert und gesendet wurden. Blantyre ist die größte Stadt in Malawi, mit über einer Million Einwohner. Ndirande wiederum ist ein Elendsviertel, in dem 200.000 Menschen, meist ohne Wasser und Strom, hausen.

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